Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um seine Faszien geschmeidig zu halten. Die Grundvoraussetzung ist, dass man sich zunächst mal regelmäßig und ausreichend im Alltag bewegen sollte, damit bestimmte Fähigkeiten und Funktionen nicht verkümmern bzw. eingeschränkt werden.
Faszientraining ist aber nicht nur für den Sport geeignet, sondern gerade auch für Alltagsbewegungen äußerst sinnvoll. Zudem spielt diese Trainingsform in der Rehabilitation und Prävention eine große Rolle. Eine Möglichkeit des Faszientrainings sind Übungen mit einer Faszienrolle zu absolvieren, welche positive Effekte auf das Bindegewebe haben. Auch wenn es hierzu verschiedene Meinungen von Experten gibt, ist eines jedoch Fakt. Nach dem Ausrollen nimmt man meist eine Besserung und Erleichterung in den bearbeiteten Bereichen wahr.
Doch was passiert beim Ausrollen? Durch den Druck auf das Bindegewebe entsteht ein Flüssigkeitsaustausch in den Faszien. Dadurch werden Stoffwechselprodukte und Lymphflüssigkeit mit schädlichen Stoffwechselprodukten und gelegentlich auch Entzündungsbotenstoffe ausgedrückt und abtransportiert, wodurch dann neues und frisches Wasser aus dem Blutplasma angesaugt wird und die Faszien neu befüllt.
Es ist nur darauf zu achten, dass Du es beim Ausüben nicht übertreibst. Die Übungen sollten sich zu jeder Zeit relativ angenehm und wohltuend anfühlen. Gehst Du über Deine Schmerzgrenze hinaus, kann es passieren, dass der Druck auf Gefäße, Muskeln und Faszien zu hoch wird, was dann unter Umständen zu kleineren Verletzungen führen kann. Zum Einstieg empfiehlt sich deshalb auch die Anwendung einer weichen Faszienrolle.
Falls eine akute Verletzung vorliegt, wie z.B. ein Muskelfaserriss, sollte generell auf ein Faszientraining, zumindest im Anfangsstadium, unbedingt verzichtet werden. Grundsätzlich ist es immer empfehlenswert, sich zuvor Rat von seiner Ärztin/seinem Arzt oder seiner Physiotherapeutin/seinem Physiotherapeuten einzuholen und abklären zulassen, ob diese Art des Trainings im jeweiligen Fall sinnvoll und ratsam ist.
Eine weitere Möglichkeit sind fasziale Dehnübungen. Hierbei werden Faszien und Muskeln durch wiederholende, kreisende, wippende oder schwingende Bewegungen in Dehnung gebracht. Den größten Effekt erzielt man, wenn sich die Übungen über lange Faszienketten und über mehrere Gelenke hinwegziehen. Um langfristig Erfolge zu erzielen, ist es zudem sehr wichtig, die Übungen regelmäßig zu absolvieren. Zu Beginn reichen 2x pro Woche für 10 Minuten aus, was im Laufe der Zeit gesteigert werden sollte und bestenfalls ein fester Bestandteil im Alltag wird.