Schon früh war Vogel ins Sportinternat nach Cottbus umgesiedelt, hatte Freunde und Familie hinter sich gelassen, um sich unter optimalen Bedingungen zum international konkurrenzfähigen Höhenflieger ausbilden zu lassen. Klassen- oder Urlaubsfahrten mit Freunden opferte er den sportlichen Ambitionen. "Frag noch mal in fünf Jahren", habe er manches Mal scherzhaft gesagt, wenn er wieder eine Einladung ablehnen musste. Sein Studium in Sportmanagement absolviert er an einer Fernuni und damit ohne Möglichkeit, mit neuen Bekanntschaften das typische Studentenleben zu genießen.
Zehn bis zwölf Einheiten absolviert Vogel pro Woche. Seitdem er seinen Startplatz in der Arena von Bercy sicher hat, wo am 2. August die olympischen Trampolin-Wettkämpfe ausgetragen werden, hat er sein Engagement noch einmal erhöht. Bei der früheren Stabhochspringerin Carolin Hingst, die selbst 2004 in Athen und 2008 in Peking bei den Spielen dabei war, absolviert er zweimal in der Woche ein Athletiktraining, um die Grundfitness zu erhöhen und andere Muskeln anzusprechen als jene, die bei ihm im Dauerbetrieb sind. Zudem schwitzt er beim Spinning. Die zusätzliche Kraft ermöglicht dem Sportler höhere Sprünge. Die Regeneration fördern regelmäßige Besuche in der Kältekammer.
Seinen Vortrag hat Vogel um sieben Zehntel aufgestockt, um in der Schwierigkeit mit den Besten der Welt mithalten zu können. Sein Ziel wird es erst mal sein, ins Finale zu kommen. Dort sei dann alles möglich, "ich hoffe, dass ich meine Chance nutzen kann, wenn andere patzen".