2012 kehrte Belenki als Coach zurück auf die wichtigste Bühne, an der Seite des damaligen deutschen Cheftrainers Andreas Hirsch und mit dem eigenen Athleten Marcel Nguyen in der Riege.
Vorausgegangen war eine Vorbereitung, in der Belenki den Barrenspezialisten davon überzeugen musste, im Mehrkampf anzutreten. Immer wieder habe dieser kneifen wollen, auch weil er das Lieblingsgerät seines Trainers deutlich weniger schätzte, Pauschenpferd stets die große Schwäche des Unterhachingers bleiben sollte. "Wie eine Betonwand", sagt Belenki, habe er damals agieren müssen; die Einwände des Sportlers prallten ein ums andere Mal ab. Er möge es doch einfach versuchen, er werde es schaffen, wiederholte er stetig. Das blieb auch so, als der scheinbar überzeugte Turner bei der Abreise nach London doch wieder vom Sechskampf zurücktreten wollte. Die Teamkollegen Fabian Hambüchen und Philipp Boy seien doch sowieso besser als er, musste Belenki sich anhören.
Am Ende wagte Nguyen die Herausforderung und überraschte mit Silber, gefolgt vom Edelmetall gleicher Farbe an den beiden Holmen. "Vielleicht wäre es sogar Gold geworden, wenn er besser gelandet wäre", sagt sein Coach.
"Aber ich war sehr stolz auf ihn."
Ein einziges Zehntel war dann daran schuld, dass Nguyen vier Jahre später in Rio den Einzug in die Entscheidung am Barren verpasste. Zuvor hatte es viel Aufregung gegeben: Der Hannoveraner Andreas Toba verletzte sich in der Qualifikation am Knie und trat trotzdem noch am Pauschenpferd an, um seiner Mannschaft beim Kampf um das Teamfinale zu helfen. "Es macht etwas mit dir, wenn das deinem besten Freund passiert"; sagt Belenki mit Blick auf den eigenen Sportler. Die Krönung der Turnwettkämpfe ist hinlänglich bekannt: Hambüchen gewann Gold am Reck. Belenki zollt dem Wetzlarer, der im Vorfeld mit massiven körperlichen Problemen zu kämpfen hatte, dafür und für seine vielen anderen überzeugenden Vorstellungen sehr viel Respekt.
"Fabi hat nie aufgegeben und in Rio bewiesen, dass dieses Gerät ihm gehört."