Wie der Weg des bayerischen Vorzeigeturners zu den Olympischen Spielen 2024 aussieht, wie er sich darauf vorbereitet und was für ihn der Reiz eines solchen Megaevents ausmacht, haben wir ihn in einem Interview gefragt (Das Interview wurde vor den Qualifikationen und seiner Verletzung aufgenommen).
Andreas Berndt (Vorsitzender des Fachgebiets Kommunikation im Bayerischen Turnverband): Ein großes Thema für dich in diesem Sommer – Olympia. Wie sehr freust du dich darauf?
Lukas Dauser: Natürlich musste ich mich, wie jeder andere Gerätturner auch, erstmal dafür qualifizieren. Trotz Weltmeistertitel ist nicht jeder gleichzeitig gesetzt. Umso mehr freut es mich nun, dass ich dabei sein darf. Es ist ja doch das große Ziel, auf das jahrelang hingearbeitet wird. Ein Lebenstraum, den ich hoffentlich jetzt zum dritten Mal erleben darf. Das Schöne nach Tokio ist auch besonders, dass jetzt wieder die Familie, die Freunde mit dabei sein können und die Einschränkungen, wie sie zu Corona-Zeiten in Tokio bestanden, keinen großen Platz mehr einnehmen werden.
Andreas: Wer wird denn vermutlich aus deinem engeren Umfeld mit dabei sein?
Lukas: Meine Frau auf jeden Fall, meine Eltern, meine beiden Schwestern und zwei - drei engere Freunde werden mich begleiten. Ich bin dann auch einmal gespannt, wer noch kurzfristig den Weg auf sich nehmen wird, was aber aufgrund der Ticketlage auch gar nicht so einfach werden wird.
Andreas: Jetzt hast du ja bereits zweimal Olympiaerfahrung sammeln dürfen - in Rio und in Tokio. Was macht für dich ein solches Event aus. Wieso ist Olympia für dich vielleicht nochmal ein Stück reizvoller als eine Weltmeisterschaft?
Lukas: Die Weltmeisterschaften finden im Normalfall, außer im Olympischen Jahr, jedes Jahr statt. Da ist Olympia schon super speziell, weil es eben nur alle vier Jahre stattfindet. Zugleich ist es auch das Flair der Olympischen Spiele - im Olympischen Dorf mit anderen Athlet*innen zu leben, ihren Spirit zu fühlen und mitzuerleben. Das Gefühl mit Athlet*innen aus aller Welt und den unterschiedlichsten Sportarten zur gleichen Zeit, am gleichen Ort, um das Gleiche zu kämpfen, die beste Leistung abzurufen, schweißt einfach zusammen und spornt einen enorm an. Gerade im Deutschen Haus, wenn dir zum Beispiel im Aufzug ein*e andere*r deutsche*r Athlet*in begegnet und du ihm/ihr dann auf dem Weg viel Erfolg wünschst, macht einfach so eine Veranstaltung nochmals besonders.