Tatjana Bachmayer | Bildquelle: GES/Helge Prang
Turn-Team Deutschland

Im Gespräch mit Tatjana Bachmayer

Wenn Ernährung schiefgeht

Speisekarten liest Tatjana Bachmayer heute anders als früher. Es habe Zeiten in ihrem Leben gegeben, erinnert sich die 48-jährige Diplom-Trainerin, da habe sie die Kalorien der angebotenen Gerichte anhand der Zutaten hochgerechnet und daraus für sich das "beste" Gericht ermittelt.

Beim Treffen mit der SPROSSENWAND im Karlsruher Café Köhler ist davon allerdings nichts mehr zu spüren. Die Wahl fällt heute auf ein herzhaftes Frühstück. "Da hatte ich jetzt einfach Lust drauf", lacht sie. Denn mittlerweile besitzt die Cheftrainerin der Kunstturn Region Karlsruhe auch ein Zertifikat als Ernährungsberaterin.

Ich versuche mich heute einfach möglichst gesund zu ernähren.

Geturnt hat sie schon als Kind.

Den Weg in den Leistungssport schlug sie allerdings erst mit zehn Jahren ein. Relativ spät für eine Spitzensportkarriere an den Geräten. "Ich habe das Turnen bei einem damals sehr guten und bekannten Trainer gelernt. Sein Name war Rudi Seiter. Leider ist er nach zwei Jahren gestorben, seine Frau und sein Sohn haben danach das Training fortgeführt", erzählt sie. Danach hat Bachmayer alle Licht- und Schattenseiten des Turnens kennengelernt. Zum einen ermöglichte der Sport ihr eine USA-Reise. Die Freundschaft zu der amerikanischen Turnerin, die sie in diesem Rahmen kennenlernte, besteht heute noch. Auch die Wettkämpfe genoss sie anfangs noch sehr. "Doch mit zunehmender Dauer wurden die immer mehr zu einer Stressbelastung", sagt sie.

Mit 16 Jahren begann sie, in eine Essstörung zu rutschen.

Mit der Einweisung in ein Krankenhaus und nur 26 Kilogramm Körpergewicht erreichte sie drei Jahre später ihren Tiefpunkt. "Die Krankheit hat mich danach zehn Jahre lang begleitet", erklärt sie. Heute, sagt sie, sei sie von dieser Essstörung befreit. "So gut man eben davon befreit sein kann. Etwas bleibt immer. Ich weiß zwar, dass es für mich kein Thema ist. Ich habe aber dennoch immer noch einen sehr bewussten Umgang mit mir und meinem Körper", erklärt Bachmayer. Sie habe mittlerweile erkannt, wie sie in diese Situation überhaupt habe hineinrutschen können. "Ich bin perfektionistisch veranlagt. Wenn ich etwas mache, dann mache ich es sehr akkurat und akribisch. Ich bin einfach vom Typ her anfällig dafür. Aber damals ist das natürlich alles unbewusst passiert", sagt sie.

Ohnehin sei Essen als Jugendliche für sie nie etwas Besonderes gewesen.

"Es hat einfach dazu gehört. Ich habe mich nie wirklich darauf gefreut. Ich habe nie die Vielfalt der verfügbaren Nahrungsmittel, die unzähligen Geschmacksnuancen oder die kulturellen Hintergründe und Traditionen gesehen, die hinter einem Gericht stehen. Es war einfach nur Essen." Ihre ganze Konzentration lag auf etwas völlig anderem: Dem perfekten Turnen. "Dadurch, dass ich so spät angefangen habe, bin ich dem Programm immer hinterhergelaufen. Dieser Umstand verhielt sich natürlich diametral zu meinem Perfektionismus, der eigentlich von mir das genaue Gegenteil forderte: Voraus zu laufen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich nie perfekt genug würde sein können. War ich auch nicht", sagt sie. So fand sie sich bei den Siegerehrungen meist im hinteren Drittel wieder. "Dennoch hatte ich immer das Gefühl, ich müsse es gut machen. Nicht weil jemand die Anforderung an mich gestellt hat. Sondern weil ich das von mir selbst erwartet habe. Weil ich immer den Antrieb hatte, es perfekt machen zu wollen". 

Irgendwann habe sie gemerkt, sagt Bachmayer, dass sie den größten Zuspruch von der Trainerseite immer für ihren Top-Körper bekommen habe.

Mehr noch als für ihre turnerischen Leistungen. "Damals gab es Tabellen mit Minimal- und Maximalgewicht. Ich war immer im Minimalgewichtsbereich. Diese Grenze habe ich auch niemals überschritten. Andere dagegen hatten Gewichtsprobleme. Das war damals auch ein Thema, wenn wir auf den Kaderlehrgängen des Landesverbands gewogen wurden." Da habe es dann Ansprachen gegeben, wenn jemand zu viel Gewicht hatte. "Ich dagegen bin immer gelobt worden", erzählt sie. Aus heutiger Sicht ein fataler Fehler, obwohl sie keinem ihrer Trainer deswegen einen Vorwurf macht.

Ich aber habe gemerkt, ich bin zwar nicht so gut im Turnen, aber für mein Gewicht habe ich immer ein positives Feedback bekommen.

An eine Schlüsselsituation kann sie sich noch erinnern, als wäre es gestern gewesen.

"Es waren Weihnachtsferien und da kam von Seiten der Trainer dieser typische Spruch, esst nicht so viel Plätzchen. Ich hätte mir das nicht zu Herzen nehmen müssen, weil ich ja gar keine Probleme hatte. Aber da ich nun mal perfektionistisch bin, habe ich das trotzdem getan. Und habe in dieser Zeit ganz besonders darauf geachtet, bewusst zu essen". Und genau so, erklärt Bachmayer, fange es eben oftmals an: Eine Diät oder besonders bewusstes Essen. "Und tatsächlich wurde ich nach den Ferien wieder positiv herausgehoben und gelobt. Während andere auf die Bank sitzen mussten, weil sie zu viel Gewicht hatten. Das hat mich natürlich noch weiter motiviert."

Selbst als sie weitere drei Kilogramm abgenommen hatte, wurde sie weiter gelobt.

"Ich dachte, ja, das ist meins", erinnert sie sich. Natürlich habe sie damals geglaubt, alles unter Kontrolle zu haben. Den Hebel einfach umlegen zu können, wenn sie wieder normal essen wollte. Eine fatale Fehleinschätzung. "Mir über das Essen besonders viel Gedanken zu machen, war der Einstieg in meine Essstörung", ist sie heute überzeugt. Davor habe sie gegessen, was auf den Tisch kam oder worauf sie gerade Lust gehabt habe. "Aber ich habe gemerkt, wenn ich da und dort ein bisschen weniger esse, dann nehme ich ab. Und habe mir gedacht, ich könnte ja noch ein bisschen weniger essen. Um noch weiter abzunehmen", erklärt sie.

In der Folge begann Bachmayer sich damit zu beschäftigen, welche Nahrungsmittel denn für Sportler*innen gut geeignet sind. Von dort aus führte sie der Weg weiter zu der Frage, was hat viel und was hat wenige Kalorien.

Irgendwann habe ich angefangen, Lebensmittel nicht mehr danach zu beurteilen, wie sie schmecken, sondern danach, wie viele Kalorien sie haben.

Essen begann immer mehr Raum in ihrem Leben einzunehmen.

"Das war ein schleichender Prozess. Als ich ins Krankenhaus kam, hat sich mein ganzer Tag nur noch um das Essen gedreht. Meine Gedanken kreisten praktisch unentwegt um dieses Thema. Morgens fragte ich mich, was werde ich heute essen. Abends, was habe ich heute gegessen, was könnte ich essen, was sollte ich essen. Und wie könnte ich mich bewegen, damit ich das, was ich esse, am besten gleich wieder verbrenne. Ich habe Kalorientabellen auswendig gelernt. Ich habe Kochbücher studiert. Ich habe gekocht wie verrückt", zählt sie auf und fügt hinzu:

Tatsächlich gegessen habe ich aber praktisch fast nichts.

Als Eltern und Trainer die Veränderung registrierten, war es praktisch schon zu spät. "Ich musste mich ganz viel bewegen, ganz viel Sport machen. Es wurde mir immer unangenehmer, in der Öffentlichkeit zu Essen. Ich wollte das lieber auf meinem Zimmer tun." Irgendwann habe sie sich selbst eingestehen müssen, dass etwas nicht stimmt.

Ich hatte völlig die Kontrolle verloren,

sagt sie. Richtig schlecht sei es ihr gegangen. 

Heute bringt die 1,62 m große Trainerin schlanke 53 Kilogramm auf die Waage.

Damals war es nur noch die Hälfte. "Man kann sich vorstellen, wie ich damals aussah", sagt sie. Ihre Eltern konnten sie jedoch nicht in ein Krankenhaus einweisen lassen, da sie bereits volljährig war. Sie selbst lehnte diesen Schritt kategorisch ab. "Es war eine schwierige Situation für alle", weiß sie. Obwohl Bachmayer eigentlich nur noch "aus Haut und Knochen" bestand, stand sie weiterhin jeden Morgen auf die Waage, registrierte jedes Gramm genau. "Ich habe in den Spiegel geschaut und dennoch vermeintlich dicke Körperstellen gefunden." Denn das Einzige, was ihr damals in ihrem Leben noch geblieben sei, sei das Gewicht gewesen. Und dafür kämpfte sie mit aller Macht um jedes Gramm.

Die Eltern alarmierten in ihrer Verzweiflung letztlich den Hausarzt, der sie überredete, zu einer Infusion mit in die Klinik zu gehen.

"Dort war ich plötzlich von zehn Ärzten umgeben. Ich kann ich noch erinnern, dass ich dem leitenden Arzt gesagt habe, dass ich gleich wieder gehen würde und nur für eine Infusion bleiben wolle", sagt sie.

Der habe geantwortet: "Wenn ich sie so entlasse, dann komme ich in den Knast. Weil dann ist es unterlassene Hilfeleistung. Sie bleiben erst einmal hier", ließ dieser erst gar keine Diskussion aufkommen. "Also kam ich zu einer alten Frau auf das Zimmer. Die hat mich angeschaut, als sehe sie ein Gespenst", erinnert sie sich genau.

DIE THERAPIE 

Innerhalb von vier Wochen schaffte Bachmayer es dort, zehn Kilo zuzunehmen. Das war die von den Ärzten vorgegebene Marke, um die Klinik wieder verlassen zu dürfen. Die Wende dort leitete letztlich der Deal mit einem Klinik-Psychiater ein: "Eigentlich wollte man mich künstlich ernähren. Das habe ich abgelehnt. Er sagte, ok, aber wenn ich nur ein Gramm abnehme, dann bekomme ich einen Schlauch in die Nase. Das wollte ich um keinen Preis", erinnert sie sich. "Also war mir klar: Ich muss essen, wenn ich raus und über mich selbst bestimmen will", sagt sie. Damals habe sie das als furchtbar empfunden.

"Im Nachhinein muss ich sagen, es war genau das Richtige", findet sie. In der Klinik sei das Zunehmen relativ problemlos gewesen. "Schwer wurde es erst, als ich wieder auf mich allein gestellt war." Es dauerte aber noch Jahre und viele, kleine und große Schritte, bis Körper und Geist wieder im Gleichklang harmonierten. "Ich habe in dieser Zeit eine Ausbildung begonnen. Die mir sehr gut getan hat, weil ich dort schnell Erfolgserlebnisse bekam", sagt sie. Über Aerobic fand sie schließlich auch den Weg zurück in den Sport und in die Turnhalle. Und schließlich auch in die Karriere als eine von Deutschlands erfolgreichsten Turntrainerinnen.  

Spontan essen gehen ist für Bachmayer heute überhaupt kein Problem mehr.

"Ich esse, worauf ich Bock habe", sagt sie. Aber dennoch bewusst, schränkt sie ein. "Es ist nicht so, dass ich alles wahllos in mich reinhaue. Ich versuche, mich gesund zu ernähren. Ich esse zwar bewusst, aber ich gönne mir eben auch Dinge. Und ja, ich mache Sport. Aber aus gesundheitlichen Gründen und nicht um mir irgendwelches Essen wieder abzutrainieren", sagt sie.

In der Rudi-Seiter-Halle der Kunstturnregion Karlsruhe gibt es auch heute noch keine Waage. Das war Bachmayer schon von Beginn an ein großes Anliegen. Über die Krankheit, die sie überstanden hat, kann sie offen reden. Sie will es sogar. Ihr Ziel ist, möglichst vielen Menschen das eigene Schicksal zu ersparen. Denn das kommt oft plausibel, unscheinbar und manchmal auch hübsch verpackt daher. Zum Beispiel in Form von fragwürdig perfekten Vorbildern einer Instagram- und Youtube-Generation. 

Ihr Rat an die Betroffenen

"Bei einer Essstörung handelt es sich um eine Krankheit, die bis zum Tod führen kann. Das sollte man sich immer vor Augen führen", warnt die Trainerin aus Karlsruhe. Ihr Rat an die Betroffenen fällt daher auch nachdrücklich aus. "Ich möchte an alle appellieren, sprecht diese Menschen darauf an. Wenn ihr es selbst bemerkt, habt den Mut, Euch umgehend professionelle Hilfe zu holen. Denn dann muss man wirklich schnell handeln", sagt sie.

Ganz wichtig sei, sich selbst mit der Fehlentwicklung zu konfrontieren. "Heute gibt es so viele Möglichkeiten wie Hotlines, Psychologen oder nach Experten googlen. Dort anrufen und schauen, wo fühle ich mich wohl und verstanden", lautet ihr Vorschlag. Wenn man merke, mit diesem Psychologen kann ich nichts anfangen, dann diesen einfach wechseln. "Das ist vollkommen ok. Auch ich habe das feststellen müssen. Denn es braucht großes Vertrauen zu der Person, mit der man intensive Gespräche führt. Dann geht auch alles viel schneller."

Andere mit ihrem Essverhalten konfrontieren.

Auch andere mit ihrem Essverhalten zu konfrontieren, kann nach Bachmayers Ansicht eine große Hilfe sein. "Haltet ihr jemand für betroffen, sprecht ihn direkt darauf an. Auch wenn es Euch schwierig scheint. Ich hätte mir das damals gewünscht. Dass man mir auf den Kopf zusagt, wie scheiße ich aussehe. Was ich da für einen Blödsinn mache. Dass ich mich so verändert habe, dass ich nicht mehr ich bin. Das hätte ich knallhart ins Gesicht gebraucht", glaubt sie. Sie in Ruhe zu lassen damit und es als Privatsache anzusehen, sei der falsche Weg gewesen. "Genau wie, dass sich alle zurückziehen und hintenherum über mich tuscheln. Weil ich dadurch noch mehr alleine bin und noch besser und ungestörter in meiner Magersucht aufgehen kann", warnt sie.

In sei jedoch in jedem Fall das Wichtigste: "Man braucht professionelle Hilfe. Ohne geht es nicht", ist sie überzeugt. 

Formen von Essstörungen

Anorexie 


Eine Magersucht ist eine schwerwiegende und meist sehr langwierige Erkrankung, die unbedingt behandelt werden muss.

Typisch für eine Magersucht ist ein starker Gewichtsverlust oder anhaltendes Untergewicht. Betroffene haben Angst davor, zuzunehmen oder zu dick zu sein.

Daher schränken sie ihre Nahrungsaufnahme ein und nehmen immer weiter ab. Obwohl sie auffallend dünn sind, empfinden sie sich selbst als unförmig und dick.

Die Magersucht wird auch Anorexie oder Anorexia nervosa genannt.

Bulimie

Das Hauptsymptom einer Bulimie sind regelmäßige Essanfälle. Bei so einem Anfall essen Betroffene innerhalb kurzer Zeit deutlich mehr als die meisten Menschen in einer vergleichbaren Situation. Sie haben das Gefühl, nicht mehr mit dem Essen aufhören zu können und auch nicht kontrollieren zu können, was und wie viel sie essen.

Aus Angst vor einer Gewichtszunahme greifen Menschen mit einer Bulimie zu unangemessenen Gegenmitteln. Zum Beispiel essen sie unregelmäßig, hungern, fasten oder treiben übermäßig viel Sport. Oft führen Betroffene Erbrechen herbei oder nutzen Medikamente wie Appetitzügler, Abführmittel oder entwässernde Stoffe. Das eigene Körpergewicht und die Figur haben einen sehr starken Einfluss auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen.

Binge-Eating-Störung

Die Binge-Eating-Störung ist eine ernst zu nehmende Krankheit, die unbedingt behandelt werden muss. Menschen mit einer Binge-Eating-Störung leiden unter immer wiederkehrenden Essanfällen.

Sie nehmen innerhalb kurzer Zeit große Nahrungsmengen zu sich und haben das Gefühl, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren.

Der englische Begriff "binge eating" steht für exzessives, übermäßiges Essen. Das englische Wort „binge“ bedeutet soviel wie "Gelage".

Man braucht professionelle Hilfe. Ohne die geht es nicht.

Das ist in jedem Fall das Wichtigste, ist sie überzeugt. Eine weitere Grundvoraussetzung sei, dass man selbst etwas ändern wolle. "Nur wenn man wirklich den Teufelskreis verlassen will, kann man die Hilfe auch annehmen." Sich selbst sieht sie als erfolgreiches Beispiel, dass auch für Betroffene der Weg längst nicht zu Ende sei. "Ich habe die Schattenseiten dieses Sport kennengelernt. Aber letztlich bin ich wieder in die Halle zurückgekehrt, gesund und gefestigt."
 

Ihre Erfahrung gibt sie heute auch in der Trainer*innenausbildung weiter. "Wenn man als Trainer oder Trainerin glaubt, mit einer Turnerin oder auch einem Turner über ihr Gewicht reden zu müssen, dann sollte man das auf jeden Fall in Expertenhände abgeben", rät sie. Die seien wesentlich trittsicherer, welche Gefahren dort unter der Oberfläche noch lauern könnten. Denn es seien gerade vermeintlich kleine, gut gemeinte Äußerungen, die in der Pubertät eben doch den entscheidenden Kick in die falsche Richtung geben könnten.

CHECKLISTEN von Tatjana Bachmayer zur (Selbst-) Einschätzung

  • Wenn ihr vorrangig auf Light- oder Diätprodukte in Eurer Ernährung setzt.
  • Wenn Ihr beginnt, Euch plötzlich vegan oder vegetarisch zu ernähren, weil es besser für die Kalorienzahl ist.
  • Wenn Ihr viel langsamer esst, wenn Ihr mit anderen zusammen seid, damit Ihr in der gleichen Zeit nicht so viel essen müsst und es nicht auffällt. (Jemand, der sich keine Gedanken um das Essen macht, weiß nicht, was andere essen. Jemand der sich Gedanken macht, weiß auch was die Anderen essen). 
  • Wenn Ihr oft bewusst auf kohlenhydrathaltige Lebensmittel verzichtet: Süßigkeiten, Pommes, Nudeln oder Kartoffeln.
  • Wenn Ihr beginnt, Nahrungsmittel in Kaloriengruppen einzuteilen. 
  • Wenn Ihr Mahlzeiten einfach weglasst und Euch dabei gut fühlt.
  • Wenn Ihr immer wieder Ausreden findet, warum gerade keine Zeit zum Essen ist (Training, Klausuren, Stress, Bauchweh o.ä.).
  • Wenn andere Euer Essverhalten registrieren und Euch darauf ansprechen.
  • Wenn Ihr an Eurem Körper immer wieder Problemzonen findet, die verbesserungswürdig sind.
  • Wenn die Zahl auf der Waage beginnt, über die Maßen wichtig für Euch zu werden.
  • Wenn er oder sie sich plötzlich intensiv mit Kochen oder Backen beschäftigt, selbst aber kaum etwas davon isst.
  • Wenn jemand sich ständig für zu dick hält und sich häufig mit schlanken Personen vergleicht.
  • Wenn jemand in der Turnhalle ständig in den Spiegel blickt und an sich runter schaut.
  • Wenn jemand sich immer einen Pullover umbindet, um vermeintliche Problemzonen zu kaschieren.
  • Wenn jemand übergroßen Wert darauflegt, welche niedrige Kleidergrößen er tragen kann.
  1. Magst Du Dich und Deinen Körper?
  2. Kannst Du spontan alles essen, worauf Du Lust hast? Oder wägst Du etwas zwischen guten und schlechten Lebensmitteln ab?
  3. Wenn Du Essen gehst, lässt Du dann vorher eine Mahlzeit ausfallen?
  4. Überschlägst Du abends die Kalorien, die Du am Tag gegessen hast?
  5. Weißt Du überhaupt, was Kalorien sind?
  6. Weißt Du überhaupt, wie viele Kalorien Du zu Dir nehmen darfst?
  7. Wiegst Du Dein Essen ab?

AUSGABE  Ernährung 01-2022 | Turn-Team Deutschland | Wenn Ernährung schiefgeht
AUTOR       Nils B. Bohl