Ein Büffet oder Wraps wären toll
Die eigene Küche sei allerdings unter Woche nicht in Betrieb. Denn das eigene Essen selbst zuzubereiten, ist nicht erwünscht. "Wir dürfen nur am Wochenende kochen. Unter der Woche wird uns der Strom für den Herd und die Mikrowelle abgestellt, weil wir in die Mensa gehen sollen", sagt sie. Dort könne man zwar zwischen vier, manchmal sogar fünf Gerichten wählen, aber nicht selten sind Gerichte dabei, die ihr nicht schmecken. Ihre Wahl fällt daher fast immer auf die angebotenen Nudeln. Drei bis viermal die Woche. Dürfte Lara an der Situation etwas ändern, dann würde sie in der Mensa künftig ein Büffet einführen. "Mit Wraps. Weil, die könnte sich jeder dann selbst belegen, mit den Sachen, die er mag", schlägt sie vor.
Baumgartls Mutter Heike bereiteten in den Anfängen ganz andere Dinge Kopfzerbrechen. "Als Lara ins Internat kam, war sie ja erst zehn. Unter der Woche blieb keine oder zumindest nicht viel Zeit, etwas anderes als Turnen und Schule zu machen. Aber am Wochenende sind die Mädchen dort auf sich allein gestellt und sich selbst überlassen. Da macht niemand mit den Kindern irgendetwas", erklärt die Mutter.
Tauschen würde Lara ihre Spitzensportkarriere nicht. Auch die Entscheidung, nach Chemnitz zu gehen, bereut sie trotz der Herausforderungen nicht. "Man muss das aber alles schon wollen. Man muss bereit sein, dafür Opfer zu bringen. Wenn man im Leistungssport erfolgreich sein will, ist auf eine Sportschule zu gehen, wo alles gut zusammen organisiert ist, so ziemlich der einzige Weg, um erfolgreich zu werden", ist sie überzeugt.