"Ich unterscheide nicht, ob ich Deutsche Meisterschaften oder eine EM werte. Denn es geht letztlich immer für irgendwen um viel", findet sie. Denn Deutsche Meisterschaften seien für die Turnerinnen zumeist auch Qualifikationswettkämpfe für die großen Events. "Daher werte ich genauso, wie ich es auf internationaler Bühne auch werte. Weil da jetzt mit zweierlei Maß zu messen, ist auch nicht zielführend. Zumindest langfristig nicht", ist sie überzeugt. Und daher ist es Röhrl lieber, gerade wenn es ums D-Kampfgericht geht, die eigene Linie beizubehalten.
"Lieber einmal zu viel drauf hingewiesen, das kann man dir vielleicht aberkennen, als in Deutschland alles freundlich anzuerkennen und zu sagen, es war alles super, alles toll und dann vor Ort die große Enttäuschung zu erleben."
Vor großen Events heißt es auch für Röhrl immer wieder büffeln. "Da gehen schon einige Abende drauf. Ich mache das allerdings auch regelmäßig, wenn kein Wettkampf vor der Tür steht. Damit ich nie ganz rauskomme und ich wieder von vorne anfangen muss", sagt sie. Das Auge müsse kontinuierlich geschult werden, um die Regeln so gut anwenden zu können, wie es vorgesehen sei. "Man kann nicht aus dem Nichts nach zwei, drei Monaten irgendwohin fahren und sagen, hallo, hier bin ich", findet sie.