Auch für Schunks DTB-Mitstreiter Jens Milbradt ist das Heranführen von begabten Junioren an die Schwelle zur Nationalriege alles andere als leichter geworden, im Gegenteil. Da konkurriert ein zeitaufwändiger Hochleistungssport wie das Turnen, so sieht es der erfahrene Nachwuchs-Coach, mit der Online-Zeit im Internet.
Und jeder Tag hat eben nur 24 Stunden.
"Talente gibt es nach wie vor, aber wir Trainer haben nicht mehr so viel Auswahl. Die Zahl der Teilnehmer an Nachwuchsmeisterschaften sinkt", berichtet der 54-Jährige. Eine ungute Entwicklung, die seit mehr als einem Jahrzehnt anhält. Um sie zu stoppen, hat der DTB eine "Sichtungsoffensive" entwickelt, doch nicht zuletzt auch wegen der mehrjährigen Coronavirus-Pandemie ist da bei den Verantwortlichen Geduld gefragt. Und es braucht auch Beharrungsvermögen, wie es Milbradt nach wie vor an den Tag legt: "Frust kommt bei mir nicht auf, eher im Gegenteil. Junge Athleten zu entwickeln ist eine komplizierte, aber eben auch spannende Aufgabe."