Musik in der Bewegung klingt unspektakulärer als es ist. In Marsch und Show zeigen Musikerinnen und Musiker ihr Können auf höchstem Niveau. Sie bewegen sich in Formationen zur Musik, die Besonderheit ist, dass sie die Musik selbst spielen. Vorgetragen wird dies auf Stadtfesten, in Halbzeitshows, bei Paraden auf der Straße oder auf dem Marktplatz bei einem abendlichen Tattoo. Bei spannenden Wettbewerben, unterstreichen die Musikvereine die Vielseitigkeit der Turnermusik. Kleine Gruppen von 20 Musiker*innen bis hin zu großen Ensembles mit 140 Mitwirkenden trainieren hart, um das Publikum zu begeistern und/oder eine Jury zu beeindrucken. Die DTB-Vereine landen bei internationalen Wettbewerben stets auf vorderen Plätzen, sind mehrmals Europa- und/oder Weltmeister.
Der Marschwettbewerb
Der Marschwettbewerb simuliert eine typische Alltagssituation eines Musikvereins wieder. Eine Parade wie zum Schützen- oder Erntedankfest wird hier simuliert. Die Vereine können ihre Wettbewerbsdarbietung dadurch gut in den Alltag integrieren. Neben dem Wettbewerb findet dadurch eine Aus- und Weiterbildung im Musikverein statt. Der Parcours hat bei einigen Wettbewerben eine feste Streckenführung, bei den DTB-Meisterschaften können die Vereine jedoch frei wählen, in welcher Reihenfolge sie die Elemente darbieten wollen. Mehrere Rechts- und Linksschwenkungen beinhaltet die zurückzulegende Strecke von circa 240 Metern. Direkt vor der Haupttribüne erwartet die Musiker*innen die meiste Aufmerksamkeit des Publikums, die Fachjury begleitet den Verein sowohl auf dem Feld und von der Tribüne aus den gesamten Parcours. Aufgabe der Musikgemeinschaften ist es im Marschwettbewerb, den vorgegebenen Parcours möglichst vielseitig und exakt zurückzulegen. Das Publikum sollte im gesamten Vortrag sowohl musikalisch als auch optisch gut unterhalten werden. Dies kann zum einen durch eine schlüssige Stückwahl sowie in einer abwechslungsreichen technischen Darbietung erfolgen. Der Kreativität ist unter Einhaltung der Rahmenbedingungen freien Lauf zu gewähren.
Die Show gilt als Königsklasse der Musik in der Bewegung
Erst die Kombination von Musik und Bewegung lässt eine Show entstehen. Im Marsch sind den Starter*innen oft klarere Bewegungsabläufe vorgegeben. In der Show wird das Feld zur Bühne der Turnermusiker*innen. Aufgabe der Vereine ist es, das Publikum mit einer möglichst vielseitigen und in sich schlüssigen Darbietung zu begeistern. Zwischen acht und 13 Minuten gilt die gesamte Aufmerksamkeit der Vorführung. Gänsehautmomente sind erfahrungsgemäß keine Seltenheit, wenn das Ensemble gezielt die hörbare Musik auf das optisch Gesehene anpasst. Verschiedene Stilrichtungen, Tempi, Gefühle, Dynamik und Rhythmen liefern die Bandbreite. Es sollte das Potenzial der Mitwirkenden ausgeschöpft werden, ihre Gefühle mit dem Publikum und den Jurymitgliedern zu teilen. Die Jurymitglieder bewerten die Musik, den Visuellen Bereich und die daraus entstehenden Effekte. Sie übernehmen die Rolle eines fachkundigen Zuschauers.
Der Beauftragte für Wettbewerbe im DTB, Steffen Opitz, steht allen interessierten Vereinen für Informationen und Ratschläge gerne beiseite. In Regensburg werden vom 28. April bis zum 1. Mai 2023 erstmals DTB-Meister in Marsch und Show gekürt.
Autor: Steffen Opitz