Und dann kommt der Vizepräsident des Deutschen Fechter-Bunds auch zu seiner Heimatdisziplin: dem Fechten. "Das ist dann die Disziplin, wo es erstmals nicht nur darum geht, seine eigene Leistung zu verbessern und sich mit dem anderen zu freuen, wenn der das auch schafft", betont Gorray. Denn schließlich sei Fechten ein Duell-Sport. "Es ist die Disziplin, wo es am Ende Mann gegen Mann und Frau gegen Frau geht. Dort ist die Regel ganz klar: Wer alles gewinnt, hat am Ende 16 Punkte. Wer alles verliert, hat am Ende null Punkte", erklärt mir mein Gesprächspartner. Ich verstehe. Am Anfang gemeinsam durch Dick und Dünn. Und wenn wir alles hinter uns gebracht haben, finden wir mit Degen oder Florett den König oder die Königin der Friesen… Fechter… Kämpfer… Friesenkämpfer.
Die Fechterin und Olympiasiegerin Britta Heidemann, werfe ich noch ein, sei ja auch eine begnadete Friesenkämpferin gewesen. "Die werde auf diese Vergangenheit aber eher ungern angesprochen", erklärt mir mein Gegenüber. Gut, denke ich, dann eben nicht. Ich aber fand diesen Ausflug in die Welt des Friesenkampfs sehr unterhaltsam. Und er hat meine Neugier auf mehr geweckt. Sogar Anschauen würde ich mir das einmal gerne. Selbst wenn der mir morgendlich gereichte Kaffee am Schießstand dann wohl etwas größer ausfallen müsste.