Das soll sich nun ändern. "Im Rahmen unserer Städtepartnerschaft mit Wuppertal sollten wir zu einem internationalen Vergleich im Westen starten", erinnert sich Dagmar Spille. Tipps kann sie sich dabei von ihrer Mutter Renate holen, die 1957 bei den beiden bisher einzigen Länderspielen einer DDR-Nationalmannschaft in Österreich zum Einsatz kam. Nun darf Dagmar also in die Bundesrepublik reisen. "Unsere Vorbereitungen liefen auf Hochtouren – intensives Training und einige Seminarstunden in Politik waren bereits absolviert – als aus Wuppertal eine Absage kam", erinnert sie sich. Der erste internationale Auftritt eines Damenteams aus der DDR in der Bundesrepublik droht zu platzen und lässt enttäuschte Spielerinnen zurück.
Wir hatten uns damit abgefunden, nun doch nicht zu den wenigen Sportlern einer nichtolympischen Disziplin zu gehören, die ins westliche Ausland durften.
Doch dann geht alles ganz schnell: Ende April werden innerhalb weniger Wochen die Planungen wieder aufgenommen. Das Ziel ist nun nicht Nordrhein-Westfalen, sondern das niedersächsische Brettorf, von dem bis zu diesem Zeitpunkt keine der Spielerinnen jemals etwas gehört hatte. Die Brettorfer hatten sich bereits 1986 in den Internationalen Faustballkalender aufnehmen lassen. "An die Bewerbung hatte schon niemand mehr gedacht, als wir die offizielle Information erhalten haben, dass ein Vergleich mit einer Frauenmannschaft aus Schwerin möglich wäre", erinnert sich Ralf Spille, der zu dieser Zeit 2. Vorsitzender im TVB ist.