Das Spektrum von Vereinen, die als ihren ersten Vereinszweck die Pflege von Leibesübungen nannten, erweiterte sich erheblich:
Zu den Turnvereinen gesellten sich Spiel- und Sportvereine sowie Vereine aus unterschiedlichen sozialen und weltanschaulich-religiösen Milieus, seien es Arbeiter-Turn- und Sportvereine, christliche und jüdische Vereine, und nicht zuletzt auch Clubs und Vereine, in denen die Menschen, zunehmend auch Frauen und Kinder, einfach nur ihre Freizeit mit und bei Bewegung, Spiel und Sport verbringen wollten. Vereine und Abteilungen trennten sich oder schlossen sich zusammen, und sie organisierten sich in Dachverbänden auf regionaler und nationaler Ebene.
Die heute nicht mehr auf den ersten Blick zu verstehenden Abkürzungen von Vereinsnamen zeugen von der Vielfalt und Dynamik der Turn- und Sportvereinsbewegung. Wenn sich Turner und Sportler in einem Verein zusammenschlossen, nannten sie sich "Turn- und Sportverein", abgekürzt TuS, andere VfL – Vereine für Leibesübungen, wieder andere Turn- und Spielvereine, Freizeitvereine, oder wie die katholischen Turn- und Sportvereine, die ihre Namen "DJK" beibehielten – für Deutsche Jugendkraft, die Sport- und Jugendbewegung in der Katholischen Kirche. Beim Turnen standen die "volkstümlichen Leibesübungen", wie sie Jahn genannt hatte, im Vordergrund, und zwar "für alle", beim Sport dagegen eher die Freizeitvergnügungen und Wettkämpfe in speziellen "sports". In einem TuS war also beides möglich: Turnen, Spiel und Sport für alle und spezielle Wettkämpfe, Turniere und sportliche Leistungen von solchen, die genügend Zeit und Geld hatten, um sich diesen Sport leisten zu können.