Die Mitglieder verpflichteten sich mit ihrem Beitritt unter anderem, "wöchentlich zweimal zu turnen, und zwar ungeschnürt in linnener Turnkleidung", "auch außer dem Turnplatz allen und jeden körperlichen Zwang, als der freien Bewegung hinderlich und somit der Gesundheit schädlich, zu verwerfen und abzulegen", "einfach zu werden, nämlich allen eitlen Schmuck und Tand zu verachten und zu verbannen" sowie "die Fremdwörter zu meiden, und sich der deutschen Reinsprache zu befleißigen".
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch hatte das ganz anders ausgesehen: Vor allem das Korsett - ein aus Stahl, Fischbein und festem Stoff bestehender Panzer - presste den Körper in die erwünschten Formen. Während Männer nach Arbeit und Leistung bewertet wurden, waren es die "Repräsentationsqualitäten", die eine gute Frau nach den geltenden Konventionen ausmachten.
In den Schulen wurden Mädchen ausschließlich zu Gefälligkeit, Anstand und Häuslichkeit erzogen. An den sogenannten "höheren Töchterschulen" wurden sie auf ihre Repräsentationsaufgaben vorbereitet. Heiraten erschien als einzige Perspektive, wollten sie nicht als "alte Jungfern" enden.