Als Indiz dafür führt sie sich selbst an, hatte sie doch vor den Olympischen Spielen in München das Glück zu einer strengen klassischen Ballettausbildung durch Solotänzer des Bolschoi-Balletts.
"Wenn ich meine alten Filme anschaue, sehe ich einen richtungsgebenden Sprung in dem, was ich turnte. Durch das klassische Balletttraining ist ein absoluter Qualitätssprung entstanden", sagt sie. "Wenn ich dann heutzutage im Wettkampf sehe, dass bei gymnastischen Übungen die Schultern direkt unter den Ohren sind, weiß ich, dass so etwas niemals passiert, wenn man eine klassische Ballettgrundausbildung hat", ist sie überzeugt.
Klassisches Ballett sei eigentlich ein Nebenschauplatz, der aber ästhetisch und von der Mittelkörperspannung her sehr wichtig sei und am Ende auch dafür, wie gut man z. B. eine Drehung hinbekäme oder eben nicht. Die klassische Ballettausbildung durch Profis auf dieser Strecke sollte nach Büttner-Janz‘ Ansicht möglichst früh erfolgen, den ganzen Körper einbeziehen.
"Das ist wie beim Erlernen des Autofahrens. Am Anfang sind alle Schilder gleich wichtig. Später sieht man nur noch die Hauptschilder. Man weiß, dass z. B. Vorfahrt immer wichtig ist. Und dann gibt es noch Nebensächlichkeiten aller Art. Wenn eine Turnerin auf alle Details gleichzeitig eingehen muss, inklusive z. B. auf die Schulterhaltung bei bestimmten gymnastischen Elementen, dann konzentriert sie sich auch auf etwas, was nicht den Hauptinhalt ihrer Übung ausmacht, wodurch schneller Fehler entstehen. Wenn man eine Ausbildung im klassischen Ballett hat, braucht man auf so etwas gar nicht mehr zu achten, weil man es von alleine richtig macht. Sehe ich heute die AK 10 bis AK 12, dann fehlt so etwas", bedauert sie.