Die Begeisterung für das Lehren und die verschiedenen Trainingsmöglichkeiten spornten sie jedoch weiter an. "Hier muss ich kaum Motivationsarbeit leisten, wie ich es in der Schule hätte tun müssen. Die meisten Menschen, mit denen ich arbeite, haben Lust zu lernen. Ich begleite diese Menschen ja oft über einen längeren Zeitraum bei ihrem Lernprozess und bekomme jeden Tag so viel Energie von ihnen zurück, das ist einfach etwas Besonderes. Da möchte ich dann auch einfach mein Bestmögliches geben“, erklärt sie ihre Begeisterung für den Job. Vor allem die Wertschätzung, die ihr entgegengebracht werde, mache sie glücklich. Und selbst wenn es sie ihre Wochenenden koste, so komme sie doch jedes Mal erfüllt aus ihnen zurück.
Fakt ist: Der Job, den Corinna Michels tagtäglich macht, ist anspruchsvoll. Und beileibe nicht für jeden etwas. Ob der Job passe, sagt sie, komme wohl auf den Menschen und seine aktuelle Lebenssituation an. "Ich habe mir natürlich schon die Frage gestellt, ob ich alles noch einmal genau so machen würde", räumt sie ein und wirkt ein wenig nachdenklich. "Ich muss zugeben, ich habe auch viel Leben auf der Strecke gelassen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es nochmal so wollte. Das Verhältnis von Arbeit und Familie/Freunden war zwischenzeitlich nicht optimal. Das würde ich heutzutage definitiv anders handhaben und versuchen, da eine bessere Balance zu finden", gibt sie zu.
In ihren Worten lässt sich kein Zweifel am zurückgelegten Weg heraushören. Dennoch weht ein Hauch von gesunder Selbstkritik in ihren Worten mit. Die damals verpassten Momente, sagt sie, wären für sie heute wichtiger als das ein oder andere Arbeitswochenende. "Allerdings habe ich diesem Sport und dem Fitnessbereich auch unglaublich viel zu verdanken und kann jetzt mit Mitte fünfzig sagen: Ich durfte so viele tolle Sachen mit dem Sport erleben", fügt sie hinzu.