Angekommen in der "Feuerwerk der Turnkunst-Familie"
"Als sie eine Woche lang bei uns ein Probetraining gemacht hat, hat sie einen außergewöhnlich guten Eindruck hinterlassen", sagt on stage-Regisseurin Felice Aguilar. Innerhalb kürzester Zeit habe sie neue Choreografien gelernt. Wenngleich die Kriegsgeschehnisse, aus der die junge Artistin von heute auf morgen den Weg nach Hannover fand, alles andere als gute Voraussetzungen waren. "Es war schrecklich, als der Krieg losging. Ich kann immer noch nicht verstehen, was da alles passiert ist", sagt die 19-Jährige. Sie spricht von Lebensmittelmangel, Bombeneinschlägen in der Nähe und von Nächten, in denen sie vor Angst nicht schlafen konnte. Das bange Warten auf den nächsten Angriff, keine Internetverbindung nach außen. Stattdessen Panzer und Soldaten vor ihrer Haustür. Und Zerstörung, wohin man sieht. "Wir haben tagelang nur von Brot und Wasser gelebt, und selbst das war schwierig zu bekommen", erinnert sie sich. Die Entscheidung, zusammen mit ihrer Mutter nach Deutschland zu fliehen, könnte ihr Leben gerettet haben. Nikol ist mittlerweile bei einer Cousine in Hannover untergekommen. Und in der "Feuerwerk der Turnkunst-Familie". Hier wurde die Artistin mit offenen Armen empfangen.