Oder einen Michael Schumacher. Erfolgreiche Stars helfen am meisten. Aber es wäre natürlich fahrlässig, sich darauf zu verlassen, dass ein Jahrhunderttalent um die Ecke kommt. Es gibt andere Maßnahmen, die Sportarten ergreifen können, um mehr Medienpräsenz zu erzielen. Das nennen wir in der Wissenschaft "Medialisierung des Sports". Da verändern Sportarten ihre Regeln oder entwickeln neue Modi, die etwas attraktiver für die Medien sind. Ein sportartübergreifendes Beispiel sind die Finals, die eine Bündelung mehrerer Deutscher Meisterschaften verschiedener Sportarten an einem Ort sind. So wird aus einzelnen Titelkämpfen ein Großevent.
Genau so schafft man einen erhöhten Berichterstattungswert. Solche Medialisierungsmaßnahmen sieht man auch bei einzelnen Sportarten: Etwa beim Ski alpin, wo die Parallelslaloms und die Flutlichtevents für eine größere Medienaufmerksamkeit sorgen sollten. Oder die Massenstarts beim Biathlon, die es noch gar nicht so lang gibt, wie man vielleicht glauben mag. Es geht im Kern oft darum, dass der Zuschauer oder die Zuschauerin einfach besser nachvollziehen kann, wer gewonnen hat oder wer gerade warum in Führung liegt – und man hofft, dass so auch die Medien ein größeres Interesse entwickeln, über die jeweilige Sportart zu berichten. Die größere Transparenz bei der Benotung im Dressurreiten ist ein Beispiel, die Ballvergrößerung beim Tischtennis oder das Markieren der idealen Kurvenhöhe durch blaue Linien im Bob- und Rodelsport.