Die BFDler des DTB: Selina, Luis & Marie | Bildquelle: DTB
Einblicke

Luis, Marie und Selina erzählen

Bundesfreiwilligendienst beim DTB

Die drei "BFDler*innen" Marie Plogstedt, Selina Kiefer und Luis Klappenbach erzählen in einem Interview wie sie ihre Trainer*innen-Lizenz-Ausbildungen im Rahmen ihres Bundesfreiwilligendienstes (BFD) beim Deutschen Turner-Bund erworben haben.

Gerätturnen, Fitness und Gesundheit waren die Themen, die sie sich ausgesucht haben, je nach persönlichem Interesse. Aber wie haben sie sich angemeldet? Wie viel Zeit haben sie investiert? Wie waren die Lizenzausbildungen aufgebaut? Wer war noch dabei?

Das und noch ein bisschen mehr erzählen die Drei Euch hier.

?Ihr hattet alle im Rahmen Eures Bundesfreiwilligendienstes (BFD) beim Deutschen Turner-Bund die Chance, eine neue Lizenz zu absolvieren. Welche habt ihr gewählt? 

Marie: "Ich habe dort eine Ausbildung zur Trainerin C Breitensport Gerätturnen gemacht. Das hat sehr gut gepasst. Denn die Lizenz ist ein fester Bestandteil des BFD beim DTB und ich durfte sie daher im Rahmen meines Dienstes machen."

Selina: "Ich habe die Ausbildung zur Trainerin C Fitness und Gesundheit gewählt. Ursprünglich komme ich zwar aus dem Turnen, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, selbst eine Gruppe von kleinen Kindern zu trainieren. Das Thema Fitness und Gesundheit interessiert mich dagegen schon eine ganze Weile."

Luis: "Ich habe bisher noch keine bestimmte Lizenz absolviert, da ich erstmal eine allgemeine Ausbildung zum Basismodul Fitness- und Gesundheitstraining machen wollte. Da ich nicht aus dem Turnen komme, wollte ich eine allgemeine Ausbildung machen, die ich auch in anderen Sportarten gebrauchen kann. Ich habe schon eine Trainer C-Lizenz im Fußball. Für die war diese Ausbildung eine gute Auffrischung und Fortbildung."

?Und dann habt ihr einfach gesagt, "hier sind wir"? Oder wie läuft das genau ab?  

Marie: "Die Anmeldung läuft über das GYMNET-Portal. Allerdings kannte ich mich damit anfangs auch noch nicht so gut aus. Unser "BuFDi"-Ansprechpartner Haiko hat mich dabei sehr unterstützt. Dafür war ich echt dankbar."

?Wieviel Zeit habt Ihr in die Lizenz gesteckt? 

Luis: "Meine Ausbildung hat fünf Tage gedauert von Montag bis Freitag und hat in Frankfurt direkt beim DTB in den Sporthallen stattgefunden. Das war sehr praktisch, da ich ja sonst auch immer in die DTB-Geschäftsstelle gehe, um dort im Büro zu arbeiten. So war es aber eine schöne Alternative mal in Sportklamotten dorthin zugehen mit dem Wissen, dass man sich heute körperlich bewegt und nicht nur am Schreibtisch sitzt."

Selina: "Ich habe Anfang März mit dem Fachmodul angefangen und habe meine Prüfung Anfang Mai erfolgreich beendet."

Marie: "Alles zusammen genommen waren es elf Tage. Plus die Zeit, die man für die Online-Inhalte benötigt hat."

?Da scheint es ja Unterschiede zwischen den Lizenzen zu geben. Könnt Ihr das einmal ein bisschen genauer beschreiben?  

Selina: "Die Ausbildung erfolgt in zwei Teilen. Es gibt das Grundmodul und das Fachmodul. Erst wenn man das Grundmodul abgeschlossen hat, darf man am Fachmodul teilnehmen. Das Grundmodul kann man entweder fünf Tage am Stück in Präsenz absolvieren oder man nimmt an Online-Seminaren teil. Dazu muss man noch ein Selbststudium mit den ganzen Themen online erarbeiten. Ich musste mich aus zeitlichen Gründen für die Onlineversion entscheiden. Am Ende vom Grundmodul trifft man sich einen Tag in Präsenz zu einem kleinen Test. Danach findet das Fachmodul in Präsenz statt. Es setzt sich zusammen aus einer Woche, zwei Wochenenden und dem Prüfungstag. Hier kommt jedoch auch nochmal ein Selbststudium dazu."

Marie: "Also, bei mir war die Ausbildung in vier Lehrgänge aufgeteilt. Mitte Januar habe ich damit begonnen, Ende Juni werde ich fertig sein. Am Anfang steht das sogenannte Einführungsseminar. Das ist ein eintägiges Online-Seminar mit einem Grundmodul, welches man sich im Selbststudium online erarbeiten muss. Danach folgt das Fachmodul A, welches bei uns in Präsenz an zwei Wochenenden stattgefunden hat. Als Zugabe gab es nochmal einige Online-Inhalte zum selbst erarbeiten. Der letzte Schritt war dann das dreitägige Fachmodul B. Und nun steht schon der Prüfungslehrgang vor der Tür, der ebenfalls noch einmal drei Tage in Anspruch nehmen wird."

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?Wie sah so ein typischer Tag während der Ausbildung aus?  

Marie: "Morgens nach dem Frühstück ging es direkt in die Halle. Dort hatten wir dann verschiedene Referenten, die mit uns die einzelnen Turn-Elemente erarbeitet haben. Nach dem Mittagessen und einer Pause ging es dann wieder in die Halle. Zwischendurch hatten wir auch immer mal wieder Theorie-Einheiten. Am Abend haben wir dann noch gemeinsam gegessen und sind dann entweder in die Stadt gegangen oder haben gemeinsam Spiele gespielt."

Selina: "Ja, bei mir lief das ähnlich."

Luis: "Wir haben uns morgens in einem Seminarraum getroffen, dort Theorieeinheiten gehabt, in denen es um Sportphysiologie, Sportanatomie, Trainingslehre, Haltungstraining und vieles mehr ging. Nach so einer Einheit sind wir entweder in die Turnhalle oder nach draußen in den Wald gegangen, um dort dann die erlernte Theorie in der Praxis durchzuführen. Somit hatten wir täglich je zwei Einheiten, die den Mittag umschlossen haben."

?Wie war Eure Gruppe bei den Lehrgängen zusammengesetzt?  

Selina: "Wir waren zum Glück beim Fachmodul eine kleine Gruppe aus zehn Leuten. Die Ausbildung wird nicht sehr oft von Männern besucht, weshalb wir zehn Frauen aus jeder Altersstufe waren. Ich war wirklich froh, dass ich so eine tolle Gruppe bekommen und wir uns alle sehr gut verstanden haben. Wir haben uns bei allem unterstützt und uns auch gegenseitig bei der Vorbereitung der Prüfung geholfen. Nachdem wir alle die Prüfung bestanden haben, waren wir zum Abschluss noch ein Eis essen, um zu feiern."

Marie: "In meinem Einführungsseminar waren über 100 Personen dabei. Im Fachmodul A waren wir dann eine Gruppe mit fast 20 Personen, sowohl jung und als auch alt, aus ganz Württemberg. Im Fachmodul B waren wir auch ungefähr 20 Personen, hier kamen ein paar neue Leute dazu. Bei der Prüfung werden wir aber nur 16 Personen sein, da man sonst nicht mit allen Lehrproben durchkommen wird."

?Welche Vorteile hatte es für Euch, dass Ihr die Trainer*innenausbildung während Eures BFDs über den DTB absolviert habt?  

Marie: "Der DTB hat nicht nur alle Lehrgangskosten, sondern auch die Fahrtkosten übernommen. Zudem gelten die Lehrgänge für mich als Arbeitszeit. Ich konnte mich glücklicherweise sogar noch kurz nach Meldeschluss für den Lehrgang anmelden, da da noch Plätze frei waren. Ich habe auch sehr schnell tolle Leute kennengelernt und Freundschaften schließen können. Dafür bin ich sehr dankbar. Und natürlich war es auch optimal, die Ausbildung während meines BFD beim DTB machen durfte. Sonst hätte ich vielleicht nicht die Zeit dafür gefunden."

Selina: "Ja, man bekommt von Anfang an Unterstützung von Haiko, falls man noch unschlüssig ist, welche Ausbildung man machen möchte. Er ist vorher mit mir alles genau durchgegangen und hat mit mir zusammen nach passenden Terminen geschaut. Ich bin wirklich dankbar, dass mir die Lizenz in der Zeit während meines BFDs ermöglicht wurde."

Luis: "Ja, das stimmt. Auch ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass das geklappt hat. So konnte ich mir die Zeit nehmen, welche sogar als Arbeitszeit gezählt hat, die diese Ausbildung in Anspruch genommen hat. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich nicht eine ganze Woche Zeit gehabt dies zu machen. Zudem hat der DTB alle Kosten übernommen. Letztlich bin ich sehr froh darüber, diese Erfahrung durch mein BFD hier beim DTB bekommen zu haben."

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AUSGABE          Karriere 03-2022 | Einblicke | Bundesfreiwilligendienst beim DTB
AUTOR*INNEN  Selina Kiefer, Luis Klappenbach, Marie Plogstedt, Nils B. Bohl