Larissa Drygala nach Krankheit verstorben

Nachruf

Die Trainerin und Kampfrichterin der Rhythmischen Sportgymnastik verstarb am 8. August 2023 nach schwerer Krankheit im Alter von 56 Jahren.

Larissa Drygala † | Bildquelle: Bremer Turnverband

Die Turnfamilie trauert um Larissa Drygala, Trainerin und Kampfrichterin der Rhythmischen Sportgymnastik, die am 8. August 2023 im Alter von 56 Jahren nach einer tapfer ertragenen schweren Krankheit verstorben ist. Larissa hinterlässt nach ihrem mit außergewöhnlichem Einsatz und Engagement geführtem Leben nun eine große Lücke.

Larissas Leben war untrennbar mit der Welt der Rhythmischen Sportgymnastik verbunden. Bereits in ihrer Jugend manifestierte sich ihre Leidenschaft für die Kunst der Rhythmischen Sportgymnastik, in der sie selbst als leistungsstarke Gymnastin glänzte. 

Später führte sie ihr Weg in die Trainerinnenrolle bei Bremen 1860, wo sie ihre umfassende Expertise an kommende Generationen weitergab. Sie war von Anfang an beim Aufbau des Bremer Bundesstützpunktes dabei und prägte diesen über drei Jahrzehnte hinweg maßgeblich als Trainerin und seit vielen Jahren auch als Cheftrainerin.

Nicht nur als Trainerin, sondern auch als international anerkannte Kampfrichterin hinterließ Larissa bleibende Spuren. Ihre hohen Lizenzen und zahlreichen Einsätze bei Welt- und Europameisterschaften sowie den Olympischen Spielen 2008 in Peking zeugen von ihrer Fachkompetenz und Hingabe für ihren Sport. Ihr kritisches Auge und ihre faire Beurteilung wurden von Sportlerinnen, Trainer*innen und offiziellen Stellen gleichermaßen geschätzt.

Die Verantwortung für die Rhythmische Sportgymnastik in Bremen übernahm Larissa als ehrenamtliche Landesfachwartin im Herbst 2021, nachdem ihre Mutter Gisela Drygala, ebenfalls eine große Persönlichkeit in der Rhythmischen Sportgymnastik, verstorben war. Larissa trat in die Fußstapfen ihrer Mutter und setzte deren Erbe fort, indem sie das Fachwissen und die Leidenschaft weitertrug und zahlreiche Gymnastinnen zu nationalen und internationalen Erfolgen führte. Namen wie Aleksandra Zapekina, heute Hemms, und Julia Stavickaja stehen exemplarisch für die Exzellenz, die sie zu vermitteln wusste.

Auch im Bereich der Gruppen feierte Larissa gemeinsam mit ihrer Mutter zahlreiche Triumphe und errang mehrere Deutsche Meisterschaftstitel. Ihre Vision und ihr unermüdlicher Einsatz trugen dazu bei, dass die Rhythmische Sportgymnastik sich in Deutschland und über die Landesgrenzen hinaus prächtig entwickelte.

Larissa Drygala lebte und atmete für die Rhythmische Sportgymnastik, rund um die Uhr. Ihre Leidenschaft und ihr Vermächtnis werden uns auch in Zukunft begleiten und inspirieren. Wir trauern um eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die die Rhythmische Sportgymnastik in Deutschland und darüber hinaus maßgeblich geprägt hat. Mit Larissa Drygala verlieren die Rhythmische Sportgymnastik und auch der Deutsche Turner-Bund nicht nur eine Expertin, sondern eine engagierte Persönlichkeit mit Vorbildfunktion. 

Larissa Drygala war aber nicht nur eine herausragende Sportlerin und Trainerin, sondern auch eine liebevolle Tochter und Schwester. Larissa hinterlässt ihren Vater Wilfried Drygala, ihre Schwester Irina Rackow und ihren treuen Begleiter, den kleinen Hund Masha. In ihrer engsten Familie hinterlässt sie eine Lücke, die nicht zu schließen ist. In diesen schweren Zeiten sind unsere Gedanken bei ihrer Familie. 

Der Deutsche Turner-Bund wird Larissa Drygala ein ehrendes Andenken bewahren.