Sein besonderes Augenmerk in der Turnbewegung richtete der gebürtige Limburger auf die Entwicklung des Rhönradturnens im Verein und Verband. Als Bundesfachwart Rhönradturnen im DTB von 1959 bis 1980 sorgte er für die stetige Entwicklung seiner Lieblingssportart im DTB. Höhepunkt seiner fachlichen Arbeit stellte die Organisation der Weltmeisterschaften Rhönradturnen 1999 in seiner Heimatstadt Limburg dar.

Neben seinem turnfachlichen Engagement interessierte sich Werner Mais auch für verbandspolitische Aufgaben in der Turnbewegung. Neben verschiedenen Funktionen auf Vereins- und Turngauebene übernahm er von 1968 bis 1996 die Führung des Hessischen Turnverbandes als Landesvorsitzender und vertrat die Interessen der hessischen Turnerinnen und Turner im Landessportbund Hessen.

Auf der Ebene des Deutschen Turner-Bundes bekleidete er von 1982 bis 1990 das Amt eines Vizepräsidenten im DTB-Präsidium. Höhepunkt seines ehrenamtlichen Schaffens war hier die Organisation des Deutschen Turnfestes 1983 in Frankfurt am Main in seiner Funktion als Vorsitzender des Organisationskomitees (1980-1984).

Mit der Wende in Deutschland 1990 widmete sich Werner Mais mit großem Einsatz der Patenschaft des Hessischen Turnverbandes mit dem Thüringer Turnverband. Der Deutsche Turntag 1992 in Bonn würdigte seine Verdienste um die Turnbewegung mit der Ernennung zum Ehrenmitglied.

Auch nach seinem Ausscheiden aus den verschiedenen Ämtern und Aufgaben blieb Werner Mais bis zuletzt im hohen Alter ein Beobachter und Begleiter der Turnbewegung. Unvergessen bleiben seine fundierten Kommentare und Hinweise per E-Mail zu aktuellen Geschehnissen an die DTB-Geschäftsstelle und deren Einordnung in die Turngeschichte.

Der DTB trauert um einen visionären Sportpolitiker, engagierten Organisator, Turnlehrer, Buchautor und Kämpfer für das Turnen, der menschlich ein großes Vorbild für gesamte Turnfamilie ist und von dem wir in Trauer Abschied nehmen.