Den Spaß an ihrer ehrenamtlichen Arbeit hat sie dennoch nie verloren. "Uwe, unser TK-Vorsitzender, und ich, haben gesagt, wenn sie uns nochmal wollen, lassen wir uns nächstes Jahr gerne noch einmal wählen. Und dann haben sie vier Jahre Zeit, Ersatz zu suchen", sagt sie und verweist darauf, dass ihre Nachfolger es nicht mehr ganz so schwer haben werden. "Wir haben mittlerweile alles soweit digitalisiert, dass es eigentlich für jeden machbar ist", ist sie überzeugt.
Ein weiteres Ehrenamt möchte Wagner allerdings nicht bekleiden.
Sie kennt ihre Grenzen, ist mit der Arbeit im TK und im Verein ausgelastet und auch erfüllt. "Es hat mich mal irgendjemand angesprochen von der Kirchengemeinde, so nach dem Motto, du kannst das doch so gut", verrät sie. Das habe sie allerdings dankend abgelehnt. "Ich habe ihnen gesagt, ich habe mit dem Rope Skipping genug zu tun. Da bin ich dann auch rigoros", sagt sie. Denn es fehle ihr auch einfach die Zeit dafür. "Wenn ich jetzt anfinge, weitere Neben-Ehrenämter anzunehmen, hätte ich gar nicht mehr die Zeit, mich intensiv genug um mein eigentliches Ehrenamt zu kümmern", betont sie.
Möglicherweise ist gerade diese realistische Selbsteinschätzung ein Teil dessen, was sie so lange mit Begeisterung in ihrem Amt hält. Aber es gibt noch einen anderen Faktor. "Ich mache es für die Kids. Wir haben beim TV Seeheim ca. 25 bis 30 Kinder, die an Wettkämpfen teilnehmen und das Nachwuchstraining ist im Moment brechend voll. Das macht mir einfach Spaß, auch das Feedback von denen", erzählt Wagner.
Dass sie über ihre Tochter zu ihrem Ehrenamt kam, bedeutet für Wagner allerdings nicht, dass sie dieses mit dem Engagement ihrer Tochter verknüpft sah. Dieses anzunehmen sei eine eigenständige Entscheidung gewesen. Als die Tochter dann 2017 mit dem aktiven Springen aufhörte, machte sich dennoch schnell die Sorge breit, dass auch Mutter Wagner sich bald zurückziehen könnte. "Da habe ich gesagt, Leute, ich bin jetzt schon im TK beim DTB. Ich sage doch jetzt nicht nur, weil meine Tochter aufhört, ich höre jetzt auch auf", betont sie – und blieb.