Wir können nicht wissen, wie die Bildung der Zukunft aussieht. Aber wir können Vermutungen anstellen. Oder eine KI fragen ...
"In der Trainerausbildung im Jahr 2035 lernen wir in einer Ausbildungsumgebung, die durch Virtual Reality (VR) und Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt wird. In virtuellen Klassenzimmern nutze ich individuelle und flexible Lernpläne, um meine Kompetenzen in Kreativität, kritischem Denken und ethischem Handeln zu entwickeln, während KI-Tools meinen Lernprozess kontinuierlich optimieren." (Mistral.ai, wie es sich Trainerausbildung in 10 Jahren vorstellt)
Anhand des oben beschriebenen Zukunftsszenario von mistral.ai können wir mehrere mögliche Veränderungen herauslesen, die sich teilweise bereits jetzt abzeichnen und im Kontext der Qualitätsentwicklung der DOSB-Lizenzausbildung interessant sind:
Das Beispiel zeigt, dass Lernwege zukünftig individuell und flexibel gestaltet werden können. Durch KI wird Wissen überall und jederzeit verfügbar sein und Lernen noch stärker orts- und zeitunabhängig. Dies ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Trainer*innen-Ausbildung und anderen Lebensbereichen (z.B. Familie, Beruf, Uni) und eröffnet Chancen für lebenslanges Lernen. Aus Bildungs-Sicht ist es dabei wichtig, dass KI-Anwendungen nicht das eigene Denken ersetzen, sondern als Lernbegleiter fungieren, die den Lernenden Feedback zu den eigenen Gedanken geben, sie zum Nachdenken anregen und neue Lernpfade entsprechend dem Lernstand entwickeln.
In unserem Beispiel zeigt sich auch, dass sich die Lernräume und Lernwerkzeuge in der Zukunft ändern werden. Klassische Hörsäle und Klassenräume stellen die Lehrenden in den Mittelpunkt und sind nicht dafür designt, individuelles und flexibles Lernen zu fördern. Lernwerkzeuge werden sich zukünftig stärker am lernenden Individuum ausrichten. Digitale und analoge Lernsituationen werden mehr und mehr miteinander verschmelzen und von KI unterstützt werden.
In der Trainer*innen-Bildung kann dies bedeuten, dass die Trainer*innen in einer alltagsnahen Lernsituationen KI-Feedback zu einem Video erhalten, das sie in einer Trainingsstunde aufgenommen haben, die sie im Heimatverein durchgeführt haben. Dieses Feedback können sie gemeinsam mit ihren Lernbegleiter*innen reflektieren und dann gemeinsam mit der KI Verbesserungen für seine Trainingsstunde erarbeiten. Es ist vorstellbar, dass Trainer*innen-Bildung aus seinen gewohnten Lehrgangslogiken tritt und Trainer*innen auch außerhalb von Lehrgängen mithilfe von KI und Lernbegleiter*innen Feedback zu Situationen aus ihrem Trainingsalltag einholen.