Dr. Alfons Hölzl (Präsident des Deutschen Turner-Bundes), Morinari Watanabe (Präsident der Federation Internationale de Gymnastic, FIG). Foto: Picture Alliance
Vorteile als Mann aus der Praxis
Dass er etwas von der Materie versteht, ein Mann aus der Praxis ist, verschaffe ihm Vorteile, sagt Hölzl. Sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene genießt er Anerkennung, kann mitreden, auch wenn es um Spezifika geht. Das sei auch ein Grund dafür gewesen, warum er selbst beim Wahlkongress des Internationalen Turnverbandes FIG im Oktober für das Exekutivkomitee, das er knapp verpasste, und das Council, in das er mit 64,4 Prozent gewählt wurde, kandidiert hatte, statt dies, wie zu den Zeiten von Sportdirektor Wolfgang Willam, einem Hauptamtlichen zu überlassen.
Auf der Weltbühne nicht nur mit erfolgreichen Aktiven zu erscheinen, das hält Hölzl für wichtig, "um die Werte zu vertreten, für die wie hier in Deutschland stehen". Wenn man die Aufgaben nur anderen Nationen überlasse, bewege sich der Sport womöglich in Richtungen, die man selbst nicht gerne sehe. Mit der Beteiligung und der Präsenz könne man jedoch eigene Akzente setzen, Entscheidungen und Entwicklungen beeinflussen und mitgestalten, Signale setzen und Meinungsbilder verändern. Das sei angesichts der vielen unterschiedlichen Kulturen, die sich in der FIG tummeln und die nicht alle eine ähnliche Haltung wie der DTB vertreten, eine sehr wichtige Mission. Dass ihn das weitere Freizeit kostet, das nimmt Hölzl gerne in Kauf. Als Turnpräsident in Bayern hat er im vergangenen Jahr zudem nach 16 Jahren im Amt nicht mehr kandidiert.