Tizian Schuck von der Uni Bayreuth ist mittlerweile zum Experten auf diesem Gebiet gereift. Sein Projekt "Männersache" setzt genau dort an, wo die Freizeitsportkarriere bei Männern normalerweise aufhört.
"Bei den Männern ist es oft so, dass sie in jüngeren Jahren im Mannschaftssport vertreten sind. In Deutschland spielt man vor allem Fußball. Mit 35 bis 40 Jahren scheiden sie dann meist aus verschiedenen Gründen aus den Sportarten aus. Die Belastung wird zu hoch und auch das Alter spielt nicht mehr mit. So fallen viele von ihnen in eine Art Loch", erzählt Schuck.
Von den Sportvereinen wird dies noch nicht so aufgegriffen, sagt er. Natürlich gebe es noch Alt-Herrenmannschaften. "Aber gesundheitsförderliche Angebote gibt es bei Sportvereinen meistens nur für Frauen. Sowas wie eine Damengymnastik beispielsweise haben relativ viele Sportvereine. Was aber noch fehlt, ist ein gleichwertiges Angebot für die Zielgruppe Männer. Eines, welches die Gesundheit fördert sowie weiter aktiv und fit hält. Das haben wir versucht mit dem Kurs "Männersache" abzubilden“, erklärt Schuck.
Ganz neu ist das Thema in Deutschland nicht. Ein großes Forschungsprojekt der Universität Bayreuth und der Universität Regensburg kümmerte sich darum und ging der Frage nach, wie man in Gemeinden und Kommunen Männer wieder zu einem Mehr an Bewegung animiert. Eine Beobachtung, die auch Schuck machte. "Bei mir im Familienkreis oder im Fußballverein sieht man dann die Männer meistens noch an der Außenlinie stehen. Aber nicht mehr aktiv, sondern meistens passiv als Zuschauer", sagt er. Genau das habe ihn motiviert, das Thema zu beleuchten. Schuck will dabei die Männer nicht unbedingt jung halten, sondern eher weiter aktiv und fit.